Im Jahr 2013 erwartete uns ein Auftrag, der in seiner Form, ohne die Möglichkeiten der grabenlosen Bauweise, nicht denkbar gewesen wäre. Es galt an dieser Stelle eine Bachverrohrung zu erneuern, die unter einer Kegelbahn hindurch und einen dahinter liegenden Damm führte.

Die vorhandene Bachverrohrung bei einem Durchmesser von DN 1000, hydraulisch betrachtet, absolut unzureichend. Trat starker Regen auf, bildetet sich im Oberlauf ein Wasserrückstau, der bis hin zu den Gärten, Häusern und Garagen gelangte. In der Theorie hätte das vorhandene Rohr mindestens einen Durchmesser von DN 1600 aufweisen müssen um einen solchen Rückstau zu verhindern. Es bestand also dringender Handlungsbedarf!

Laut hydraulischer Berechnungen des Ingenieur Büros sollte die Strecke von ca. 70m, die unter der Kegelbahn herführte, mit dem Berstlining-Verfahren erneuert werden. Die restliche Strecke sollte in der offenen Bauweise erneuert werden.

Auf der Baustelle selbst galt es vor allem Beschädigungen an der Kegelbahn zu verhindern. Aus diesem Grund schachteten wir das umliegende Erdreich um die Kegelbahn herum aus, um eine entsprechende Entlastung zu erreichen. Anschließend führten wir wie gewohnt das Berstling-Verfahren durch. Hier kam eine Berst-Anlage mit 250 Tonnen Zugkraft und eine Nachpresseinrichtung mit einer Nachpresskraft von 175 Tonnen zum Einsatz. Insgesamt ergab sich also eine unglaubliche Systemleistung von 425 Tonnen Vortriebskraft.

Die für das Berstlining notwendigen Berstköpfe entstanden in eigener Herstellung in unserer Werkstatt.

Derartige Baustellen zeigen jedes Mal aufs Neue, wieso nur grabenlose Bauweisen wirklich zukunftsorientiert arbeiten. Immer wieder wird es schwer zu erreichende Kanalschächte in Wohnsiedlungen, Industriegebieten usw. geben, die ohne Belästigung der Anwohner oder Beschädigungen der Gebäude, aber mit dem gleichen Qualitätsanspruch wie bei offenen Bauweisen, saniert werden müssen. Eine solche Erneuerung ist mit dem ausschließlichem Einsatz der offenen Bauweise nicht vorstellbar.