Als wir im Jahr 2014 den Auftrag der Stadt Wiehl bekamen, eine 84m Lange Rohrleitung zu erneuern, war an diesem Auftrag zunächst nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Das Kanalnetz hinter dem Pro Markt Gelände führte mitten durch eine Park- sowie Minigolfanlage. Eine Erneuerung in grabenloser Bauweise war also der einzige Weg, die aufwendig gestalteten Anlagen zu erhalten.

Nach ausgiebiger Analyse der vorhandenen Pläne konnten wir feststellen, dass der Alt-Kanal mit einem Durchmesser von DN 1000 angegeben war. Es galt also zunächst ein entsprechendes Vortriebsrohr für die Erneuerung im grabenlosen TIP (Tight in Pipe)- Verfahren zu bestellen.

Gesagt getan: Das bestellte Rohr war ein beständiges sowie langlebiges GFK Vortriebsrohr mit den Maßen DA 960×36 mm. Da das bestellte Rohr in der Theorie optimal in den angegebenen Durchmesser von 1000 DN einpasste, konnten wir uns im nächsten Schritt an die Vorbereitungen auf der Baustelle machen.

Das vorhandene Alt-Rohr konnte ohne die Abwasserhaltung nicht gemessen werden, daher kam erst nach Aufbau der Wasserhaltung die Erkenntnis: Die vorliegenden Angaben über die Maße des Altkanals waren nicht korrekt. Statt einem Durchmesser von DN 1000, wie es in den Plänen des Kanalnetztes bezeichnet war, zeigte das Rohr einen Durchmesser von DN 900 auf. Der Durchmesser des bereits gelieferten Vortriebsrohrs war also zu groß für den des vorhanden Altkanals. Es ließ sich also nicht wie geplant einfach über das TIP-Verfahren in den Kanal einziehen.

Da die hydraulischen Berechnungen als Mindestgröße ein Rohr von DN 900 ergeben hatten, musste das Problem durch eine andere Lösung bewältigt werden. Aufgrund der langjährigen Erfahrung im Bereich der grabenlosen Techniken, war dieses Problem nicht unlösbar. Wir entschieden uns also dazu, statt des geplanten TIP-Verfahrens, das Alt-Rohr mittels des Berstlining-Verfahren aufzubersten und so das entsprechend größere Rohr einziehen zu können.

Der Berstkopf für diese Unternehmung wurde zuvor in unserer eigenen Werkstatt hergestellt.

Zurück an der Baustelle gelang es uns, die Verwirklichung der zu erneuernden Strecke ohne weitere Komplikationen umzusetzen und das Projekt zu einem gelungenen Ende zu führen.

Das eingesetzte Neu-Rohr weist mit seinen Nennwerten die gleichen Werte wie das Alt-Rohr auf und ist daher mindestens für die nächsten 100 Jahre in diesem Gebiet unbedenklich einsetzbar.

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